Deal with it – Über Gefühle und deren Umgang


Nachdem ich im April 2015 festgestellt habe, das ich anscheinend Gefühle habe, fing ich an mich damit ein wenig auseinanderzusetzen. Dabei habe ich mich vor allem gefragt, was das für mich bedeutet. Also wie beeinflusst das mein Verhalten und ändert das etwas an den zwischenmenschlichen Beziehungen, die ich pflege? Auch habe ich mich damit beschäftigt, wie das ist, mit Gefühlen die durch Andere in mir ausgelöst werden oder auch Gefühle die ich in Anderen auslöse.


Nachdem ich im April 2015 festgestellt habe, das ich anscheinend Gefühle habe, fing ich an mich damit ein wenig auseinanderzusetzen. Dabei habe ich mich vor allem gefragt, was das für mich bedeutet. Also wie beeinflusst das mein Verhalten und ändert das etwas an den zwischenmenschlichen Beziehungen, die ich pflege? Auch habe ich mich damit beschäftigt, wie das ist, mit Gefühlen die durch Andere in mir ausgelöst werden oder auch Gefühle die ich in Anderen auslöse.

Erstmal: Was sind Gefühle?
Nach allem, was ich darüber weiß, gibt es wohl auch keine genaue wissenschaftliche Definition. Deswegen will ich es hier recht deterministisch und kausal definieren:

Ein ‚Gefühl‘ ist eine chemische Reaktion im Gehirn. Ausgelöst durch die Ausschüttung verschiedener (körpereigener) Stoffe. Die Ausschüttung wird durch äußere Einflusse (Bilder, Töne/Geräusche, Berührungen, etc.) in Verbindung mit gemachten Erfahrungen oder Erinnerungen ausgelöst.

Diese Definition ist gewiss nicht perfekt, reicht für diesen Beitrag allerdings vollkommen aus.

An dieser Stelle sei gesagt: Es gibt auch Gefühle, die durch eine physische äußere Einwirkung entstehen. So z.B. Schmerz durch eine Verletzung. Um diese Art von Gefühlen soll es hier aber nicht gehen.

Gute Gefühle – Schlechte Gefühle
Länger habe ich versucht, Gefühle in ‚gut‘ und ’schlecht‘ zu sortieren. Mir überlegt, welche Faktoren betrachtet werden müssten, um eine gute Kategorisierung hinzubekommen. Irgendwann war ich dabei zu sagen „Was die Mehrheit als schlechtes Gefühl betitelt, muss schlecht sein“. Aber dann dachte ich mir „Ne, das übt Druck auf die Menschen aus, die das als ’schlecht‘ betrachtete Gefühl gar nicht als ’schlecht‘ sehen“. Eifersucht wird z.B. von vielen Menschen (augenscheinlich) als ’schlechtes Gefühl‘ wahrgenommen. Während Liebe hingegen als ‚gutes Gefühl‘ kategorisiert ist. Aber das gilt ja nicht für alle Menschen. Allein bei Liebe fängt das schon an. Ich finde Liebe nicht immer ‚gut‘. Deswegen kam ich dann zu dem Schluss, das Gefühle nunmal Gefühle sind und die Kategorisierung individuel erfolgen muss. Oder auch nicht.

Mein Hass auf die Menschheit, bzw. meine Abneigung gegenüber Menschen, motviert mich z.B. viel besser für eine Veränderung einzutreten, als es meine Liebe zu Menschen jemals könnte. Bei anderen Menschen ist das dann wieder genau entgegengesetzt.

Meine Gefühle – Deine Gefühle
Gefühle sind begrenzt. Und zwar auf einen Menschen. Wenn ich etwas in einer bestimmten Situation fühle, bedeutet das nicht, das eine andere Person das selbe fühlt. Das zu verstehen, hat mich einige Zeit gekostet. Meine Gefühle fühle ich aufgrund meiner Erfahrungen, Erinnerungen und Lebensrealität. Wenn ich mich z.B. wohl fühle kann es sein, das eine andere Person in der selben Situation Angst verspürt.
Ein weiterer Aspekt, der mir zu denken gibt, ist auch der, das sich hinter einem Wort für ein Gefühl bei verschiedenen Menschen ganz verschiedene Gefühle verbergen. Nehmen wir als Paradebeispiel das Gefühl ‚Liebe‘. Die einen verstehen unter ‚Liebe‘ eine Form der Verbundenheit von Körper und Geist zwischen Menschen, eine Seelenverwandtschaft. Andere beschreiben damit ein Gefühl der sexuellen/romantischen/erotischen Anziehung. Wieder andere verstehen darunter tiefes Vertrauen. Und noch andere verstehen wieder was ganz anderes darunter. Gefühle sind nicht greifbar und deswegen auch nur äußerst schwer zu beschreiben.
Deswegen sind meine Gefühle stets meine Gefühle und deine Gefühle werden stets deine Gefühle sein.
Das bedeutet dann auch, das niemand in der Pflicht steht, Gefühle zu haben. Wenn ich also z.B. ein bestimmtes Gefühl fühle, kann ich nicht von anderen erwarten, das sie dieses Gefühl ebenfalls fühlen, nur, weil es die selbe Situation ist.

Das heißt?


Es liegt in meiner Verantwortung mit meinen Gefühlen umzugehen. Ich kann es nicht verhindern, ein bestimmtes Gefühl zu haben. Aber ich kann verhindern, auf eine bestimmte Art und Weise deswegen zu handeln. Meine Gefühle sind nun einmal da und es ist ok, das sie da sind. Aber es ist nicht ok, wegen meinen Gefühlen die Grenzen anderer Menschen zu verletzen.