G8: Call-Out

Am 17. Juni findet in Enniskillen, also direkt vor der Tür des G8-Gipfels, eine Anti-G8-Demo statt. Mehr Infos gibt es hier(facebook).

Nachfolgend der deutsche Aufruf zu den Protesten gegen den G8-Gipfel:

Ein gemeinsamer Einsatz,

Die Staatschef_innen der reichsten Staaten der Welt – die G8 – treffen sich diesen Juni in Nordirland. Während es in der Wirtschaft kriselt und der Globus brennt zelebrieren Chef_innen und Politiker_innen “Business as usual”. Kapitalismus: ein System, das unzählige Menschen tötet, ausbeutet und erniedrigt, damit ein paar wenige davon profitieren können.

Am 10. – 18. Juni organisieren wir eine Woche von Aktionen und Veranstaltungen

in London. London ist ein Zentrum des globalen Kapitalismus. Die Unternehmen, Banken, Hedge-Funds und Milliardär_innen, die unsere Welt plündern haben Namen und Adressen. Sie sitzen in den Hochhäusern aus Glas in London, hinter nicht

gekennzeichneten Türen in Mayfair und Knightsbridge. London ist die Geldwäsche von Diktatoren, ein Spielplatz für die Superreichen. Aber London ist auch unsere Stadt. Eine Stadt der Hoffunung, des Widerstands, der Auseinandersetzung.

Der Kapitalismus tötet uns. Arbeitslosigkeit, Kürzungsprogramme und Faschismus im Westen. Armut, Kolonialismus, brutale Ausbeutung in der “Dritten Welt”. Krieg und Hunger für den Profit. Private Gefängnisse, Polizeikontrollen, Überwachungskameras um uns zu ängstigen und zu kontrollieren. Das Leben ist seiner Bedeutung und Schönheit beraubt, unsere Träume und Würde wird käuflich.

Ignoriere all das nicht. Warte nicht einfach, dass was passiert. Für unsere Freunde,

für unsere Lieben, für unsere Gemeinschaften, für unseren Planeten, für alles, was sie uns wegnehmen wollen. Die Zeit ist gekommen. Lasst uns zusammenkommen und

gemeinsam kämpfen.

Beteiligt euch an unseren Aktionen:

11. Juni: Großer Aktionstag in zentral London

17. – 18. Juni: G8 Gipfel. In Enniskillen, Nordirland

10. – 18. Juni: Aktionswoche mit Vorträgen, Treffen, Filmen, Spielen, Konzerten und mehr. In London und und an anderen Orten.

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Was sind die Pläne für den Gipfel in Enniskillen?

Wir glauben, dass die Aktionen während dem Gipfel in Enniskillen lokal getragen werden sollten. Das StopG8 Netzwerk wird eine lokal organisierte Mobilisierung unterstützen. Für das Ende der Woche sind deshalb vorläufig erst mal keine Aktionen geplant.

Anfahrt (London) Wir ermutigen Leute außerhalb des Vereinigten Königreichs sich an der Mobilisierung zu beteiligen. Es wird Sammelpunkte und Schlafplätze für Leute geben, die zur Aktionswoche nach London kommen (10-18 Juni).

Wenn ihr euch an der weiteren Planung beteiligen möchtet, oder einfach nur wollt, dass wir euch auf dem Laufenden halten, tretet unserer internationalen Stop G8 mailing Liste bei, die für alle offen ist. Folgt einfach diesem Link:

https://lists.riseup.net/www/info/stopg8international

Wir benötigen Übersetzer_innen, um die Informationen Menschen so vieler Sprachen wie möglich zugänglich zu machen. Wenn du mithelfen kannst, tritt bitte der mailing Liste Übersetzung bei. Folgt einfach diesem Link: https://lists.riseup.net/www/info/stopg8translations

#stopg8

network23.org/stopg8

stopg8@riseup.net

Mackerscheiß

»Muss das sein, dass du mit Handschuhen aus der Tasche guckend hier rumlaufen musst? Du bist mit deinen Handschuhen und dem Tonfa in deinem Zelt total mackrig!.«
Ein_e Antifa zu mir während einem Antifa-Camp.

Neulich habe ich mir die Radioshow von Radio Island zum Thema „Macker – Ein feature über (männliches) Dominanzverhalten in der linken Szene“[1] mal wieder angehört. Dabei kam mir unter anderem das oben genannte Zitat wieder in den Sinn. Es ist schon ein paar Jahre alt und Rückblickend kann ich nicht behaupten, es hätte mich hart getroffen. Auch heute nicht. Was ich allerdings gemacht habe: Ich habe versucht mich mit dem Thema „Mackertum“ auseinander zusetzen.
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G8: Police Cordon

Da bald wieder ein G8-Gipfel stattfindet, möchte ich in diesem Blogpost ein wenig auf Absperrmöglichkeiten der britischen Polizei eingehen. Besonderes Augenmerk werde ich dabei vor allem auf das „portable berlin wall“ getaufte, recht neue, Einsatzmittel legen.

Zunächst aber zu den anderen Möglichkeiten:
Bei Gittern hat die britische Polizei eine kleine Auswahl. Eine recht einfache Variante ist dieses hier, welches auch von Absperrungen vor Clubs o.ä. bekannt ist. Es kann in andere Gitter eingehakt werden, bildet aber alles in allem eher eine visualle als tatsächliche Absperrung. Diese Gitter können einfach übersprungen oder auseinander gezogen werden. Als nächsten wären da übliche Bauzäune, die mit Schellen zusammengeschraubt wurden. Damit kann unter anderem eine Art Korridor gebildet werden, in dem die Bauzäune nicht nur nebeneinander als Linie angeordnet werden, sondern zwei Linien auch durch quergestellte Zäune miteinander verbunden werden. Dadurch entsteht zum einen Raum und zum anderen erhalten die Bauzäune dadurch eine bessere Stabilität als in einer simplen Linie. Durch die Schellen sind die Zäune schwer auseinander zu bekommen und durch die Verbindung zu einer zweiten Linie auch schwerlich umzuwerfen. Hierbei kann allerdings versucht werden, die Zäune aus ihren Steinen zu heben, gemeinsam (sowohl als Gruppe als auch möglichst viel Zaun) hochzuheben und nach vorn zu kippen. Nicht ganz ungefährlich, vor allem da die Konstruktion in diesem Fall zusammenklappen und Menschen verletzten kann. Wenn man genug kooperation hinbekommt, können auch Menschen die Zäune hochhalten während andere Menschen unten durch kriechen. Auf der anderen Seite ebenso. Ansonsten bliebe noch die Möglichkeit von Werkzeug. Mit einem Bolzenschneider (muss kein großer sein) ist so ein Bauzaun schnell geöffnet. In der selben Zeit könnte man auch mit einem passenden Schraubenschlüssen (ich glaube, Größe 8) die Schellen lösen. Hierbei ist nur das Problem, das Werkzeug durch evtuelle Polizeikontrollen zu bekommen (die während dem Gipfel sicherlich sehr häufig sein werden). Kommen wir zum nächsten Absperrgitter. Es ist ein eher kleines mit Wiederhacken. Dieses Gitter ist nicht sehr hoch und kann leicht übersprungen werden. Es kann in andere Gitter eingehakt werden und verfügt dabei über eine Wiederhaken. Wenn eine Gitterlinie auf Zug gebracht ist, lassen sich diese Gitter nur aufwändig von einander lösen. Um sie umzukippen, muss man sie zu sich ranziehen (je nachdem, wie rum es steht). Das nächste Gitter dürfte sehr an die in Deutschland üblichen hamburger Gitter erinnern. Diese hier haben ebenso eine Trittfläche auf der einen und eine Stütze auf der anderen Seite. Ich bin mir nicht sicher, glaube aber diese Gitter auf Konzerten und Festivals schonmal gesehen zu haben. Jedenfalls sind die Segmente fest verbunden und bilden so eine starre Linie. Umkippen oder auseinander ziehen fast unmöglich. Hier hilft eigentlich nur drüber springen.

Kommen wir nun zur „berlin wall“. Hierbei handelt es sich im Grunde um einen Anhänger. Dieser hat eine Struktur aus Metallstreben und Platten aufgebaut. Ausgeklappt können damit Häuserschluchten komplett gesperrt werden oder, in kombination mit anderen Anhängern, ganze Stadtteile abgeriegelt werden.

Für ein aufgebautes Segment sind die Grundmaße folgende: ca. 2,5m hoch, ca. 2m breite in der Mitte, min. 4m bis max. 6m breite pro Flügel. Alles in alle also eine max Breite von ca. 14m. Dabei sind oben ander Absperrung Gitter angebracht die ein darüber Klettern unangenehm machen. Unten gibt es eine Gummiflosse, die ca. 30cm lang und ca. 2-3cm dick ist. Ein unter der Absperrung hindurch robben ist damit auch nicht einfach.
Ein Blick hinter die Absperrung zeigt, wie sie sich stützt. Die Hauptstütze ist dabei der Anhänger selbst. Dieser verfügt über insg. 4 Räder, 1 kleines Rad mit Bremse an der Kupplung und 4 Stützen (je 2 vorn und 2 hinten). Er ist damit, abhängig vom Untergrund, kaum bewegbar. Als ich ca. 50 zornige, britische Nazis gegen eine solche Absperrung hämmern und drücken sah, hat sich der Anhängen recht unbeeindruckt davon gezeigt. Dabei zeigte sich aus, das wenn die Segmente miteinander verbunden sind, sie auch äußerst stabil und regungslos sind. Es zeigte sich allerdings: Je weiter man an die Peripherie des Segmentes kommt, desto mehr kann es bewegt werden. Wenn also eine solche Absperrung alleinstehend eine Straße sperren soll, macht es am ehesten Sinn, nah an den Häuserwänden anzugreifen. Allerdings sollte man sich nicht einbilden, die Absperrung etwa verbiegen oder zusammenschieben zu können. Durch die Konstruktion (siehe die Fotos) ist das nicht Möglich. Dafür existieren zuviele Fixierungen an den richtigen Stellen. Bei einem alleinstehenden Segment ist es viel Wahrscheinlicher das ganze zu verschieben. Dafür gilt es die Hebelkraft anzuwenden. Auf der einen Seite drücken Leute gegen das äußerste Stück der Absperrung. Auf der anderen Seite wird gezogen. Sobald sich jemand durchquetschen kann, kann diese Person die Fixierungen lösen. Das klingt natürlich einfach. Technisch betrachtet ist es das auch. Praktisch gesehen wird die Polizei das zu verhindern wissen.

Fazit
Nach dieser, doch eher kurzen, Vorstellung von Absperrmöglichkeiten der britischen Polizei, kann ich eigentlich nur sagen: Zieht euch warm an! Anlässlich des G8-Gipfel sind Proteste in London und vor Ort in Enniskillen geplant. Es sollte klar sein, das die Polizei ihre „berlin wall“ einsetzen wird um die Protestierenden von den Orten fern zu halten, wo diese stören könnten. Allerdings gehe ich davon aus, das es nicht genug dieser Anhänger gibt um den kompletten Treffpunkt abzuriegeln und hoffe darauf, das die Polizei vor allem im Feld gezwungen ist auf simple Gitter oder gar keine Absperrungen zurückzugreifen.

G8: Wenn der Staat stört…

Im Juni 2013 findet, wie jedes Jahr seit (damals noch G5) 1973, wieder ein Treffen der „Gruppe der Acht“(G8) statt. Diese Treffen werden häufig als „G8-Gipfel“ bezeichnet und sie finden jedes Jahr in einem anderem Mitgliedsstaat statt. In diesem Jahr ist wieder das Vereinigte Königreich in der Verantwortung das Treffen auszurichten. Üblicherweise findet das Treffen auch an einem eher abgelegenen Ort statt, da sich seit geraumer Zeit zum Teil massive Proteste gegen diese Treffen organisieren. Einer der bekanntesten Proteste dürfte wohl jener gegen den G8-Gipfel 2001 in Genua sein. Damals fand der 27. Gipfel vom 18. bis 22. Juli 2001 in Genua statt. Im Vorfeld wurde von Protestgruppen massiv dagegen mobilisiert. Dies führte zum einen dazu, dass die itialienischen Behörden die Stadt stellenweise in eine Festung verwandelten und eine massive Polizeipräsenz organisierten. Zum anderen reisten Protest-Gruppen aus der ganzen (entwickelten) Welt nach Genua um zu protestieren. Diese Proteste, bzw. der 20. Juli 2001, gingen in die Geschichte als die „Blutigen Tage von Genua“ ein. Neben massiven Körperverletzungen durch (paramilitärische) Polizeieinheiten wurde der Demonstrant Carlo Giuliani erschossen. Er wurde zum Sinnbild des Protestes gegen die G8-Gipfel in diesen Tagen und weit darüber hinaus. Seine Ermordung steht bis heute als wahres Gesicht der Regierenden (viele unterscheiden dabei zwischen herrschender und nicht-herrschender Klasse).

Auch in Deutschland fand schon der ein und andere G8-Gipfel statt. Das vergangene Mal das 33. Treffen vom 06. bis 08. Juni 2007 in Heiligendamm an der Ostküste. Auch hierbei wurde der Polizeiapparat von der deutschen Regierung ausgiebig in Anspruch genommen. Dies äußerte sich im Vorfeld des Gipfels durch, überwiegend, verdachtslose Hausdurchsuchungen und der Überwachung von mutmaßlichen linken Aktiven. Die Proteste konzentrierten sich vor allem auf Rostock, da dies die nächstgelegenste größere Stadt war und einige Kilometer um Heiligendamm herum ein (zum Teil militärisch) gesicherter Grenzzaun gezogen wurde. Zur Überwachung der Bewegungen der Demonstrierenden wurden neben üblichen Einsatzmitteln(z.B. Polizeihubschrauber, Zivil-Beamt_innen) auch militärische(z.B. Spähpanzer und Tornado Kampfjets) und sogar orbitale(DLR Beobachtungssatelliten) genutzt. Am 04. Juni 2007 endete eine Demonstration mit über 10.000 Teilnehmenden in zum Teil schweren Ausschreitungen die mehrere Stunden anhielten. Der Grund hierfür war die willkürliche Sperrung der vereinbarten Demonstrationsroute durch die Polizei, da die Demonstration nicht für eine solche Anzahl von Teilnehmenden angemeldet war. Die Ereignisse rund um den G8-Gipfel 2007 gelten bis heute als beispiellose Demonstration des deutschen Überwachungsapparates.

Vom 06. bis 08. Juli 2005 fand der 31. G8-Gipfel im Vereinigten Königreich statt. Damals fand er in Gleneagles, einem abgelegenen Ort in Schottland, statt. Durch die abgelegene Lage und das offene Gelände konnte die Polizei zum einen Protestierende aus wirtschaftlichen Gründen von einer Teilnahme abhalten. Zum anderen war es ihr Möglich die angereisten Protestierenden einfacher als im urbanen Gelände zu kontrollieren. Ein Video der Ereignisse von Gleneagles habe ich am Ende dieses Artikels verlinkt.

Momentan finden die Vorbereitungen für den 39. G8-Gipfel in Nord Irland statt. Dieser wird am 17. und 18. Juni 2013 in bzw. um Enniskillen stattfinden. Dabei handelt es sich um eine Kleinstadt in Nord Irland, nahe der irischen Grenze. Sie verfügt über einen kleinen Flugplatz und ist ansonsten auch recht abgelegen. Die Regierung in London gab bereits offen bekannt, das dieser Ort vor allem deswegen gewählt wurde, damit es potenziellen Protestierenden erschwert wird dort hin zu kommen. Es hat sich bereits ein Netzwerk aus Aktiven zusammengefunden, um Protestaktionen gegen den Gipfel zu planen. Bisher steht eine Aktionswoche vor dem Gipfel in London sowie Aktionen während dem Gipfel.

7 Jahre Pause
Seit dem vergangenen G8-Gipfel im Vereinigten Königreich sind 7 Jahre vergangen(2005 und 2013 nicht eingerechnet). In dieser Zeit ist es nicht verwunderlich, wenn Netzwerke inaktiv werden. Für die Proteste 2005 begann ein Netzwerk von Aktiven bereits 2 Jahre im vorraus zu planen und zu mobilisieren/informieren. Das aktuelle Netzwerk nahm seine Arbeit erst im November 2012, also 7 Monate vor dem Gipfel, auf. Nach meiner persönlichen Einschätzung sind diese Menschen hochmotiviert und werden es schaffen, etwas gutes auf die Beine zu stellen. Diese Pausen sorgen aber dafür, dass alle Netzwerke mit der Zeit einschlafen. In Deutschland ist von den Vorbereitungen für den Gipfel im Vereinigten Königreich zumindest nichts zu spüren. Als ich neulich mal ein bischen in die Runde fragte, wer den davon weiß, kam entweder ein „Oh, wusste ich nicht“ oder ein „Ja, weiß ich. Gibts Proteste?“ zurück.

Was tun…?
Das Netzwerk kann über seine Homepage https://network23.org/stopg8/ erreicht werden. Dort finden sich auch Informationen zu den Aktionen sowie der Aufruf in einer Vielzahl von Sprachen. Gerne könnt ihr auch direkt mich ansprechen(Kontaktformular).

Ansonsten ist es immer die selbe Sache: Mobilisiert zu den Protesten, informiert über diese und unterstützt das Netwerk wenn ihr es könnt.

Nur…warum?
Diese Frage stellt sich natürlich auch. Die Antwort ist vielfälltig. Der G8-Gipfel stellt eine Bedrohung für die Freiheit des_der Einzelnen dar. Dort getroffene Absprachen beeinflussen das Leben eines jeden Menschen, nicht nur der Mitgliedsstaaten. Vor allem die wirtschaftlichen Absprachen betreffen die sog. Dritte Welt, da diese von Wirtschaftsbeziehungen zu den Industrienationen oft abhängig ist und damit keine Verhandlungsposition besitzen. Während es in solchen Ländern direkt das Überleben betrifft, ist es in den Industrienationen oft nur das alltägliche Leben. Damit meine ich vor allem die Überwachung im Alltag. Das Vereinigte Königreich bildet auf vielen Gebieten eine Art Testgelände für die Welt. Eine rund-um-die-Uhr bestehende Kameraüberwachung die fast Lückenlos ist oder die Privatisierung von Branchen die üblicherweise in öffentlicher Hand sind. Solche Vorhaben werden bereits in anderen Ländern übernommen. So z.B. in Deutschland. Vor allem die Sicherheitsbehörden streben hier nach einer immer flächendeckenderen Überwachung durch Kameras oder, neuerdings, Drohnen. Letztere sollen vor allem bei Demonstrationen zum Einsatz kommen.

Natürlich können solche Vorhaben nicht durch die Teilnahme an einem Protest verhindert werden. Ein solcher Protest soll vielmehr ein Zeichen setzen. Da es nicht möglich sein wird, den G8-Gipfel zu verhindern, so wird versucht ihn so unangenehm und teuer wie möglich zu machen. Ein vergleichbares Konzept wird bei den Castor-Transporten angewandt. Wichtig dabei ist es, die Menschen die nicht am Protest teilnehmen über die Hintergründe aufzuklären. Also, warum protestiert wird und dass das Argument „Betrifft mich nicht“ nicht zutrifft. Sicherlich kann eingewendet werden, dass durch die Proteste ein solcher G8-Gipfel mehr Steuergelder kostet. Allerdings kann man sagen, dass würde ein Gipfel nicht stattfinden, weil er durch Proteste zu teuer werden würde, weniger Geld ausgegeben würde. Und noch besser: Würde der antikapitalistische Protest kontinuierlich gestärkt, führt das (früher oder später) zu gar keinen Steuern mehr (weil kein Geld mehr).

Es ist, wie häufig, der Protest gegen eine übermächtige Institution. Allerdings muss dieser Protest stattfinden, da es ohne ihn gewiss nicht besser wird. Der Staat lässt niemanden in Ruhe. Also warum sollte jemand den Staat in Ruhe lassen?

Das Video vom G8-Gipfel 2005(vimeo.com)

Ich bin Täter.

Am 25. Januar saß ich spät abends in der Bücherei und wollte noch eine Reihe von Aufgaben für die Hausarbeit erledigen. Da began auf Twitter der #aufschrei. Tweets, in denen Frauen* ihre Erfahrungen mit Übergriffen, Belästigungen und Sexismus im Allgemeinen beschrieben haben. Zunächst habe ich nur die Tweets gelesen, die durch meine eigene Timeline liefen. Dann habe ich die #aufschrei-Timeline angeklickt und eine gefühlte Ewigkeit diese Tweets gelesen. Ich war schockiert. Es hatte mich schlichtweg aus den Socken gehauen. Nicht, weil ich nicht wusste was Sexismus ist. Nicht, weil ich solche Situationen als unbedenklich bewertet hätte. Es war die Masse der Situationen und vorallem die Masse der Situationen, an die ich mich selbst erinnern kann. Einfach, weil ich solche Situationen auch erlebt habe. Aber als Täter. Als Mensch, der Frauen* bedrängte und zu Objekten erklärte.

Deswegen trägt dieser Blogpost den Titel „Ich bin Täter.“

Ich kann mich Entschuldigen solange ich will. Kann beteuern, es doch nicht so gewollt zu haben und was nicht alles. Es bringt nichts, weil es nichts ungeschehen macht. Auch kann ich mir nicht im geringsten Vorstellen, wie es ist, Belästigt zu werden. Aufgrund meiner männlichen Sozialisation kann ich davon berichten, wie es ist sich zu prügeln oder sich mackerhafte Wortgefechte zu liefern. Ich kann davon erzählen, wie es ist mit ’seinen Kumpels‘ über ‚heiße Teile‘ zu reden. Auch wenn all das bereits einige Jahre zurück liegt, macht es das nicht besser. Es wurde mir zuhause genauso Vorgelebt wie in der Schule oder anders wo. Dabei war es auch egal, ob es in diesen Zusammenhängen ’starke Frauen*‘ gab oder nicht. Im Sportverein war es z.B. so, dass während dem Training Frauen* sich in ihren Leistungen nicht von Männern* unterschieden. Nach dem Training hatten sie dann aber wieder ihre Geschlechterrolle auszuüben. Als 12-jähriger hielt ich sowas für Normal und reproduzierte dieses Verhalten dann auch. Mir wurde beigebracht, dass man Repressalien zu erleiden hat, wenn Mann* sich nicht entsprechend der Norm verhält. Dieses Muster bzw. dieser Druck zog sich durch alles, was mit Freund_innen oder schlicht anderen Menschen zu tun hatte.
Mit der Zeit begab ich mich in politische Zusammenhänge. Zuerst nur Aktionistisch auf Demos oder außerhalb dieser. Mit der Zeit dann immer mehr auch theoretisch. Keinesfalls möchte oder kann ich mich als Allie bezeichnen. Schon gar nicht als Feminist. Das Einzige, als das ich mich bezeichnen kann, ist als ein Täter der verstanden hat warum seine Taten absolute Scheiße waren/sind und sich ernsthaft Mühe gibt, das abzustellen. Zugegeben, es hat gedauert, bis ich das erkannt habe. Anfangs war ich noch einer von diesen Ärschen, die immer „ABER MÄNNER WERDEN AUCH DISKRIMINIERT“ gerufen hat. Auch habe ich Sprüche gebracht wie „Ich wurde von meiner Mutter erzogen, deswegen kann ich gar kein Sexist sein“ und ähnlichen Mist. Sicherlich bin ich auch jetzt noch in bestimmten Situation ein Creep, aber ich arbeite daran und versuche so gut es geht mein Verhalten zu reflektieren.

Vor 3 Jahren habe ich diesen Tweet geschrieben. Dank dem Twitter-Archiv habe ich ihn wieder gefunden. Damals war ich der Überzeugung, das es festgeschriebene biologische Unterschiede zwischen Menschen, vorallem zwischen Geschlechtern, gäbe. Das diese Annahme falsch war, habe ich mittlerweile begriffen. Auch, dass das Argument „In der Steinzeit sind die Männer jagen gegangen und die Frauen haben auf den Nachwuchs aufgepasst“ ziemlicher Blödsinn ist und außer in der beschränkten Vorstellung von Pseudo-Wissenschaftler_innen gar nicht existiert.

Als ich anfing, diesen Post zu schreiben, hatte ich noch vor Situationen zu schildern, in denen ich Täter war. Jetzt allerdings denke ich, lasse ich das. Es macht, für mich, keinen Unterschied ob ein Übergriff, eine Belästigung oder anderes von einem Täter oder von einer Betroffenen beschrieben wird. In beiden Fällen bleibt es die selbe Scheiße. Dabei ist es, für mich, auch vollkommen irrelevant ob der Täter die Situation mit einem „Boah bin ich geil“ Unterton beschreibt oder eben nicht. Scheiße bleibt Scheiße, auch wenn man Glitzer darüber schüttet.

Dieser Tweet ist nicht ironisch gemeint und soll auch kein Witz sein. Er soll nicht für lacher sorgen und keinen satirischen Selbsthass darstellen. Damit will ich einfach nur ausdrücken, was ich von meinem eigenen Verhalten von vor 5 Jahren halte.
Dieser Tweet entstand, als ich darüber nachdachte wie ich eine Freundin kennenlernte. Zu dieser Zeit war ich noch jemand, der Frauen* in erster Linie als Sexualpartnerinnen betrachtet hat. Dementsprechend war mein Verhalten geprägt. Frauen* wurden von mir immer in „Attraktiv“ und „Unattraktiv“ eingeordnet. Ebenso diese Freundin. Wir lernten uns auf einer Versammlung einer politischen Organisation kennen. Auf eine Nachfrage hin hatte ich mich als Fahrer angeboten. Während der Fahrt riss ich dann ‚Witze‘ über Frauen*quote und Frauen*wahlrecht. Mit dem Verweis auf meinen ironisch, satirisch, schwarzen Humor ignorierte ich schlichtweg, dass niemand lachte. An diesem Tag sind wir keine Freund_innen geworden. Rückblickend betrachtet ist an diesem Tag aber die Idee entstanden, mich doch mal selbst zu reflektieren. Zunächst eher wegen der Tatsache, dass so ziemlich niemand über meinen Humor lacht. Mit der Zeit ging es dann um die Frage, warum ich etwas lustig finde und ob das überhaupt lustig ist. Später traf ich sie dann wieder. Durch Zufall. Heute zähle ich sie zu einer meiner besten Freund_innen. Sie ist jemand, die meine Selbstreflektion unregelmäßig anheizt. Zum einen, weil sie mir auch gerne mal verbal voll in die Fresse schlägt. Zum anderen, weil ich auch von ihrer Selbstreflektion lerne.
Erinnerungen an mein damaliges Verhalten schiebe ich gerne in irgendwelche Ecken meines Kopfes und lasse sie dort verstauben. Zwar sind meine alten Verhaltensmuster ein Teil von mir, der mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin und was ich in der Zukunft sein werde. Aber wer erinnert sich schon gerne an sowas? Daran, Dinge getan zu haben für die man heute andere Menschen (verbal) angreift (oder es zumindest gerne tun würde). Dann rede ich mir gerne ein, ich könne ja durch meine Erfahrungen mich in andere Menschen hineinversetzen und hätte dadurch einen argumentativen Vorteil in Diskussionen. Vielleicht stimmt das sogar. Vielleicht auch nicht. Wahrscheinlich stimmt es nicht und ist nur eine Strategie um mit sich selbst im Reinen zu bleiben.

In meinem Verhalten als Täter war ich mir dessen nicht bewusst. Ich war nicht so, weil ich Frauen* gezielt schlecht behandeln wollte. Trotzdem habe ich es getan. Trotzdem habe ich immer wieder meine männlichen Privilegien dafür benutzt um Frauen* zu bedrängen. Es geht hierbei nicht darum, sich von irgendjemand erklären zu lassen, warum das eigene Verhalten scheiße ist. Es geht darum, sich selbst von Verhaltensmustern frei zu machen, die Frauen* belästigen. Bis ich verstanden habe, das es nicht die Aufgabe von Frauen* ist, mir zu erklären warum denn genau dieses Verhalten gerade in diesem Moment von mir Scheiße war/ist, hat es auch gedauert. Sich selbst zu hinterfragen, sein eigenes Handeln ebenso kritisch zu betrachten wie man es bei anderen Menschen tut, wirkt. Selbstreflektion ist etwas, das erst gelernt werden muss und nie ausgelernt ist. Wie das meiste im Leben ist auch das nicht einfach. Es ist aber Möglich und alleine deshalb sollte man es tun. Im Sport, im Beruf, in der Schule oder sonst wo, hinterfragt man sich auch. Sowas wird dann ‚Feedback‘ genannt oder ‚Strategieanalyse‘ oder ähnlich. Wenn im Fußball z.B. das vergangene Spiel vor dem Fernseher von einer Männer-Bande mit Bier in der Hand kritisiert wird. Was die Spieler hätten besser machen können um die andere Mannschaft zu schlagen. All das ist Reflektion. Man muss es ’nur‘ auf sich selbst anwenden. Bevor ich das getan habe, musste ich erst mehrmals darauf gestoßen werden. Es reicht nicht, sich Kritik an der eigenen Person anzuhören. Man muss auch über diese Kritik nachdenken. Denn es ist leicht, eine Kritik als ungerechtfertigt oder falsch abzutun. Dadurch schützt man sich selbst um sich nicht eingestehen zu müssen, dass man etwas falsch gemacht hat oder haben könnte. Auch wenn es etwas ist, das einem von Kindheit an eingetrichtert wurde.

„Man führt nicht mehr genug Selbstgespräche heutzutage. Man hat wohl Angst, sich selbst die Meinung zu sagen.“
Jean Giraudoux

Dieses Zitat spiegelt sehr gut die Erkenntnis wieder, zu der ich mit der Zeit gekommen bin. Als Mensch, als Individuum mit der Fähigkeit mir meiner Bewusst zu sein, ist es mir Möglich mich entwickeln zu können. Und ich hoffe, das es genug Täter gibt, die das tun werden.

Ich bin froh, das ich die Möglichkeit habe, über mein gesagtes erneut nachzudenken. Auch, wenn gesagtes bereits länger zurück liegt. Meine Taten neu zu hinterfragen macht diese nicht Ungeschehen oder Entschuldigt sie. Aber es gibt mir die Möglichkeit, zu verhindern das ich wieder so handele. Auch, um zu verhindern das andere die selben Fehler machen wie ich.
Hoffentlich konnte ich mit diesem Blogpost ein paar Männern* und/oder Tätern zeigen, dass man(n) nicht still stehen muss, sondern sich auch entwickeln kann bzw. sollte. Wenn man etwas kritisiert oder shitstormed heißt das nicht, das man sich damit Auseinandersetzt. Sondern nur, das man es ablehnt.

Long time ago: Schimmli

Vor etwa 8 Jahren habe ich mal eine kurze Kurzgeschichte geschrieben. Damals saß ich gelangweilt im Unterricht im Computerraum meiner Schule. Glaube ich zumindest. Bin mir da nicht mehr so ganz sicher. Jedenfalls entstand dabei eine Story über eine Orangensaftpackung die zum Leben erwacht ist, weil sie, wie der Titel es verraten könnte, verschimmelte. Beim Aufräumen meiner Festplatte habe ich die Story wiedergefunden und dachte mir, ich teile sie mal mit dem Internet. Dieser Text ist nicht gut und bedient ein paar Klischees. Aber ich mag ihn trotzdem, irgendwie. Er zeigt mir ein bischen, wie ich damals drauf war.

Alles fing damit an, das irgendein Wissenschaftler eine Packung Orangensaft im Kühlschrank hat stehen lassen und sie dann über Monate hin vergessen hat.

Eines Tages, ich glaub es war der 13.7. eines neuen Jahres, öffnete dieser Wissenschaftler seinen Kühlschrank und die vergessene Orangensaftpackung stand immer noch so wie vorher da. Naja, mittlerweile hat sie einen leichten Pelz von Schimmel bekommen und leuchtete verdächtig grün. Der Wissenschaftler names Heinrich wollte gerade den Kühlschrank schließen, als die grüne, mit Schimmelpelz bedeckte, leuchtende Orangensaftpackung zum Leben erwachte. Der Orangensaft namens Schimmli sprang voller Freude aus dem Kühlschrank und rief “Ich bin frei, ich bin endlich frei!“ und rannte, so schnell ihn seine kleinen Plastikbeinchen tragen konnten, zur Tür. Heinrich war gerade mal 22 Jahre alt und ging abends noch zur Uni. Und wie es nun mal so ist, war er heute natürlich dauerbekifft. Er sah klein Schimmli nach, drehte sich wieder zum Kühlschrank um, machte ihn zu und drehte sich wieder ’ne Tüte.

Schimmli war endlich frei und rannte nun quer durch den Bunker, in dem er sich ja immer noch befand. Als er vor dem Ausgang stand kam er natürlich nicht an die Türklinge. Wie auch?! Die kleinen Stummelbeinchen waren nicht groß genug!
Als noch so ein dauerbekiffter Student vorbei kam und die Tür öffnete, ergriff Schimmli seine Chance und rannte hinaus in die frei Natur. Tja das dachte er zumindest. Denn sobald er draußen auf der Straße stand wurde er von einem 30Tonner platt gefahren und mitgenommen. Später wurde er dann irgendwo bei Anápolis gefunden und kam mit der Müllabfuhr nach Las Vegas.

„Warum liebt mich keiner?“ fragte sich Schimmli während er mit der Müllabfuhr weiter Richtung Las Vegas fuhr.

„Identitäre Bewegung Deutschland“

Die „Identitäre Bewegung“ ist noch sehr jung. Begonnen hat sie im Grunde in Frankreich, wahrscheinlich vergangenen Sommer. Das Archiv der Homepage „Génération Identitaire“[1] geht bis zum 27. Juni 2012[2] zurück. Die Facebook-Page[3] gibt an, im September eröffnet worden zu sein und das Twitter-Profil[4] hat den ersten Tweet am 03. Oktober 2012 um 22:39 Uhr[5] abgegeben. Am 20. Oktober 2012 habe zwischen 60 und 100 Aktivist_innen dieser Bewegung in Poitiers(Frankreich) das Dach einer im Bau befindlichen Moschee besetzt[6]. Mit dieser Aktion wollten sie zum einen gegen die Einwanderung aus dem europäischen Ausland demonstrieren und zum Anderen an eine Schlacht von 732 an diesem Ort aufmerksam machen. Damals soll Karl Martell[7] in der Schlacht von Tours und Poitiers[8] eine Invasion von Arabern blutig verhindert haben. Verschiedene Seiten berichteten von der Aktion[9, 10, 11, 12]. Um was es dieser Bewegung geht, nämlich ein Europa frei vom Islam und ohne nicht-europäische Völker, kann man auch in dem YouTube-Video »Multikulti: „Eine Kriegserklärung“ von der französischen Jugend«[13] sehen.
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74 Gründe, Misanthrop_in zu sein

Triggerwarnung
Nachfolgende Aufzählung könnte Menschen, vor allem Philanthrop_innen/Altruist_innen, in unangebrachter oder persönlich unangenehm wahrgenommener Weise emotional beeinflussen.

Menschen…

  1. …sind irrational.
  2. …schließen von sich auf andere und vergessen dabei, dass andere Menschen anders sind.
  3. …versuchen andere Menschen in der Regel dazu zu bringen, sich genauso wie sie selbst zu fühlen.
  4. …nerven.
  5. …akzeptieren meistens nicht, das andere Menschen eben flausch scheiße finden.
  6. …verstehen selten, das andere Menschen nicht „mit Liebe überschüttet“ werden wollen.
  7. …haben oft das Einfühlungvermögen eines Brokkoli (schmeckt scheiße, sieht scheiße aus).
  8. …sind überall.
  9. …sind selten bis nie in der Lage, altruistisch zu handeln.
  10. …gehen davon aus, das andere Menschen dümmer sind, nur weil diese weniger/kein Wissen im eigenen Fachgebiet haben.
  11. …sagen in den wenigsten Fällen wirklich das was sie meinen.
  12. …intrepretieren immer Müll in Aussagen anderer hinein.
  13. …schaffen es in der Regel nicht, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren.
  14. …sind unlustig.
  15. …können selten akzeptieren, das andere Menschen andere Bedürfnisse haben (oder eben nicht haben).
  16. …gehen mir 24/7 auf die Nerven.
  17. …stinken.
  18. …verlieren überall Haare, Hautschuppen und was weiß ich noch alles.
  19. …sind oft nicht in der Lage, Anfragen o.ä. richtig zu lesen.
  20. …belügen sich anscheinend lieber selber als einfach mal Allein zu sein.
  21. …denken sich so Dinge wie „Religion“ und „Gottheit“ aus.
  22. …meinen, sie könnten das Universum verstehen, weil sie ein neues Teleskop haben.
  23. …meinen, sie könnten Atome fusionieren, nur weil sie sie zerstören(spalten) können.
  24. …wollen auf den Mond oder Mars oder noch weiter, aber können nicht einmal sauberes Wasser nach Afrika schaffen.
  25. …denken, nur weil sie und 1,5 Milliarden andere im Internet sind (>20% Weltbevölkerung), wär das voll die Revolution.
  26. …schaffen es anscheinend nicht, zu verstehen das Menschen einfach auch mal allein sein wollen ohne das sie ein Problem haben.
  27. …sind asozial.
  28. …können sich nicht mal selbst ernähren. (In erster Linie in Industriestaaten)
  29. …haben ein größeres Problem mit Obdachlosen als mit der Politik, die sie dazu gemacht hat.
  30. …wählen Parteien und meinen das ernst.
  31. …finden neues so toll, das sie es nicht in Frage stellen bzw. nicht hinterfragen.
  32. …finden altes so toll, das sie es nicht in Frage stellen bzw. nicht hinterfragen.
  33. …definieren andere über Gegenstände.
  34. …glauben Dinge gerne, wenn sie in ihr Weltbild passen.
  35. …halten „die absolute Wahrheit“ für Realität.
  36. …sind sich über die Tragweite ihrer Handlungen meistens vollkommen unklar.
  37. …opfern tatsächlich ihre Freiheit, weil Sicherheit angeblich wichtig sei.
  38. …fangen an zu weinen.
  39. …fordern den Tod für Menschen, die Sachen zerstören.
  40. …können nicht verstehen, wenn Mörder_innen verantwortlich gemacht werden.
  41. …lynchen lieber andere Menschen, anstatt Probleme zu lösen.
  42. …zerstören ihre Lungen durch Drogen(Zigaretten), um „dazu zu gehören“.
  43. …zerstören ihre Leber durch Drogen(Alkohol), um „cool“ zu wirken.
  44. …zerstören die Gefühlswelt anderer(Kneipen-Bekannschafts-One-Night-Stands), weil sie nicht genug Selbstwertgefühl haben.
  45. …sind selbstsüchtig.
  46. …greifen sich lieber gegenseitig verbal an, anstatt zusammen zu arbeiten.
  47. …sind überflüssig.
  48. …Leben ohne jeden Sinn und Zweck.
  49. …halten Wissen für eine Ware und verlangen deswegen für Bildung Geld.
  50. …hören oft nur das, was sie hören wollen.
  51. …verschlimmern Zustände lieber, anstatt Fehler einzugestehen.
  52. …sind zu faul, selbst zu denken.
  53. …sind neidisch und eifersüchtig.
  54. …denken, Geld und Kapitalismus seien etwas Natürliches so wie Äpfel.
  55. …halten „Dummheit“ oder „Talent“ für erblich.
  56. …denken.
  57. …verurteilen andere aufgrund nicht-selbstgewählter Merkmale (Hautfarbe, Herkunft, Privilegien, Geschlecht, etc.).
  58. …töten.
  59. …sind inkonsequent.
  60. …lassen sich von Emotionen leiten.
  61. …schlucken lieber Medikamente anstatt 1 Woche den Schnupfen zu kurieren.
  62. …wissen meist nicht zu schätzen, was sie haben.
  63. …schätzen Selbstdarsteller_innen mehr als ehrliche Menschen.
  64. …führen Krieg mit dem Ziel, Frieden schaffen zu wollen.
  65. …töten Menschen mit der Begründung, diese hätten Menschen getötet.
  66. …gehen mir am Arsch vorbei.
  67. …entäuschen mich immer wieder aufs neue.
  68. …haben oft einen Horizont der nicht einmal bis zur Nasenspitze reicht.
  69. …fühlen sich total Humanistisch, wenn sie alle 3 Monate 5€ spenden von denen 0,20€ tatsächlich ankommen.
  70. …hoffen auf das Gute im Menschen.
  71. …haben schlechte Gewohnheiten.
  72. …prangern andere an.
  73. …machen sich keine Gedanken über Folgen.
  74. …lassen andere Menschen nicht leben.

Entscheidungsfindung

Note:

Dieser Text ist eher als eine Ausformulierung (oder der Versuch dessen) eines Gedanken zu betrachten. Hierfür habe ich mich nicht durch bestehende Konzepte der Entscheidungsfindung im Plenum gewühlt. Deswegen kann es sehr gut sein, dass dieser Gedanke teilweise oder überwiegend mit anderen Texten zum Thema übereinstimmt oder Gemeinsamkeiten hat. Weiter beziehe ich mich auf die Ausführungen von Friedemann Schulz von Thun[1] zur Kommunikationstheorie. Dieses Thema ist eher ein Hobby von mir und, dadurch das ich mich nur mit einem Autor* beschäftigt habe, auch sicherlich an der ein und anderen Stelle nicht sonderlich objektiv. Außerdem beanspruche ich durch meine Ausführungen keinerlei Deutungshoheit o.ä. Es handelt sich um eine Idee in Verbindung mit meiner Vorstellung von Anarcho-Syndikalismus.

Das Problem der Entscheidung ist, finde ich, allgegenwärtig. Je mehr Menschen am Prozess beteiligt sind oder von der Entscheidung (potenziell) betroffen sind, desto schwieriger wird die Angelegenheit. Auch steht nicht selten die Frage im Raum „Wer darf Mitentscheiden?“(o.ä.). Gibt es Entscheidungen, die nur wenige Menschen oder gar nur einen einzigen Menschen betreffen? Und gibt es Entscheidungen, die alle Menschen betreffen? Wer sind diese „wenigen Menschen“? Und wer sind „alle“? Einige Fragen, die ich mir wiederholt gestellt habe und wahrscheinlich auch noch weiter stellen werde. Denn das sind, meines Erachtens, wichtige Fragen.

  1. Wer ist betroffen?
  2. Wie wird entschieden?
  3. Was bedeutet eine Entscheidung?

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